An manchen Tagen ist es wirklich mühsam, eine Horde mehr und mehr testosterongesteuerter Teenager zu "verwalten"…
und an anderen wiederum gibt es kaum was Schöneres…
und am Samstag, den 01. Februar, beim ersten "Ausritt" im Jahr 2014 war so ein Tag aus letzterer Kategorie, es war die reine Freude, unsere U14-Auswahl (in Seminarbedingter Abwesenheit von Schörgi) in die überdachte Schlacht um den Oberndorfer Volksbanken-Stadthallencup zu führen.
Wie üblich bei derartigen Events war unsere – sprich,: die des diensthabendes Trainers – nicht allzu hoch. Verständlich, ob der klangvollen Namen der "Mitbewerber" innerhalb unserer, aber auch der anderen Gruppe, von denen dann ja einer in der abschließenden Platzierungsrunde auf uns treffen würde.
Mit dem FC Puch I, der Union Henndorf, (schon wieder) Austria Salzburg und der SG St. Pantaleon/Ostermiething/St. Georgen schien die "Zuteilung" der Gruppengegner nicht für uns zu sprechen, auch wenn man bei Austria auf eine "B-Garnitur" hoffen durfte, da sie ja zur gleichen Zeit auch bei der Zwischenrunde der Hallen-LM in Rif (mit der ersten Garnitur) antreten durften.
Bei der Vorrunde zur LM im Dezember schnitten wir erwartungs- und standesgemäß mit Platz 3 hinter Austria und ASV (sauknapp durch ein Freistoßstor verloren), sowie vor Faistenau, ab. Somit war für uns dieses Thema erledigt, und wir freuten uns auf unser (ausgeliehenes) "Heimturnier" in der Oberndorfer Stadthalle.
Als wir vor wenigen Wochen gerade schwer am diskutieren waren, wer die ungeliebte Position der Nummer eins im Tor übernehmen sollte/könnte/würde, und sich zu Trainers Beruhigung Alex Woglar bereit erklärte, die Aufgabe einmalig zu übernehmen, platzte gleich am nächsten Morgen die erste Sensationsbombe:
"BASTI IS BACK"
Ein vielfach geäußerter Wunsch in Bezug auf einen neuen Tormann ans Christkind 2013 ging somit mit ca. dreiwöchiger Verzögerung in Erfüllung, als uns Jugendleiter Michi Wörndle über die Rückkehr des "verliehenen" Sohns Sebastian Brandstetter von den Bullen zurück zu seiner Stammmannschaft informierte. Diese Nachricht verursachte neben anfänglicher, skeptischer Überraschung dann nach und nach eine derartige Euphorie in der Mannschaft, die sich ihrerseits anscheinend in den Spielern in absolutem Selbstvertrauen manifestierte.
Trotzdem ging man in Oberndorf vorerst mit Respekt vor den Gegnern zur Sache, und die Erwartungshaltung schwankte zwischen "hoit grod ned letzter werdn" bis "sich im Mittelfeld behaupten".
Mit Beginn des ersten Spiels gegen FC Puch I verflog zwar die Nervosität relativ rasch und man ging gleich mal ein Wahnsinnstempo, vergaß dadurch aber – spürend, dass da was gehen könnte – leider wichtige Punkte wie Raumaufteilung in der Defensive, und so geriet man durch zwei unnötige Tor trotz überaschender, optischer Überlegenheit zur Mitte des Spiels plötzlich in einen 2-Tore-Rückstand.
Zum Glück gelang es aber Kapitän Felix Schwärz aber, sehr kurz nach dem 0:2, den Anschlusstreffer zu erzielen. Nachdem erste personelle Maßnahmen die Abwehr noch mehr stabilisierten, zückte der Trainer 2:30 vor Ende den Ausi-Pfeil und schickte unseren Turbo für Felix aufs Feld. Und wie es sich für einen guterzogenen, jungen Mann gehört, bedankte sich Alex "Ausi" Ausweger bei der ersten Ballberührung mit dem hochverdienten Ausgleich. Zum Ende war das Unentschieden sogar noch eher schmeichelhaft für den Gegner, welcher sich aber bei Beobachtung der anderen Gruppenspiele wohl schon als der stärkste in der Gruppe herauskristallisierte.
Dies bestätigte sich gleich in Spiel 2 gegen Union Henndorf. Mit rotationsgemäß-umgestellter Mannschaft begannen wir, ungläubig vom Spielfeldrand beobachtend, wie Ausi, unterstützt vom mutig aufspielenden Michi Schörghofer mit Bällen versorgt, einen astreinen Hattrick aufs Parkett zauberte. Fing man sich auch dann einen Gegentreffer ein, an dem auch Basti nichts ändern konnte, ahnte man aber nicht, dass dieser (dritte am heutigen Tage) auch schon der letzte (!!!) im gesamten Turnier sein würde.
Denn unsere Abwehrrecken Flo, Mario und Max dominierten das Terrain, und wenn sie durch Tommi und Andi vertreten wurden, ließen die beiden beherzt kämpfen Youngsters nichts anbrennen. Im Mittelfeld wechselten sich Michi und der – nicht nur für mich als Trainer, sondern wahrscheinlich auch für viele der Zuschauer – sich in einer bemerkenswerten Spiellaune – kombiniert mit der, dem gesamten Team überragenden Kampfkraft und unbändigem Willen – befindenden Sebastian Griesner ab. Ganz vorne wechselten sich Ausi und Feli damit ab, die gegnerische Abwehr pausenlos zu beschäftigen und in Unruhe zu versetzen. Letzterer, Feli, war es dann auch, der gegen Henndorf den 4:1-Schlusspunkt setzte!
Mit immer breiterer Brust, jedoch von Trainerseite schaumgebremst gings dann in Runde 3 gegen den (angeschlagenen) Angstgegner Austria Salzburg. Von Respekt unsererseits war nichts mehr zu sehen, die Abwehr brutal souverän agierend, das Spiel geschickt nach vorne treibend, wurden die Veilchen in eine bisher nicht gewohnte Statistenrolle deportiert.
Flo Kleinferchner mischte sich in Zusammenarbeit mit Feli immer mehr über sein linke Seite in die Offensive mit ein, Sebastian führte über rechts eine Attacke nach der anderen an. Nachdem es schon einige Male knapp dran war, gelang nach ca. 4 Minuten das tolle 1:0: Ecke von rechts, gefühlvoll von Feli exakt auf Flo's Stirn gezirkelt und dieser ließ dem Austria-Goalie keine Chance. Und noch während sich die Austrianer nicht fertig geärgert hatten, legte Sebastian sein erstes i-Punkterl nach. Schließlich oblag es dann dem Ausinator, mit seinem fünften Treffer im dritten Spiel den Schlusspunkt zum hochverdienten und keineswegs übertriebenen 3:0 zu setzen.
Im letzten Spiel der Gruppenphase ging es gegen die beherzt spielenden St. Georgener Spielgemeinschaftler, welche bis dahin gegen die Austria (mit sehr viel Dusel) 2:2 spielten und gegen Puch nur sehr knapp und eher unglücklich 2:3 verloren hatten. Aber wie es immer in derartigen "Derbys" ist, wird es oft schwerer als erwartet.
Zwar konnte man sehr schnell wieder eine deutlich merkbare Feldüberlegenheit generieren, daraus aber lange Zeit kein Kapital schlagen. Ab und zu zündelte der Gegner in unserer Abwehr, aber mit "Basti inside" wurden derartige Anwandlungen spätestens in dessen Händen erstickt. Den erlösenden Treffer zum sparsamen 1:0-Sieg erzielte – was uns alle für Ihn brutal freute – Markus "Max" Absmann.
Und der will die Fußballschuhe an den Nagel hängen? Das darf nicht wirklich wahr sein, und es bedarf noch harter Überzeugungsarbeit, ihn zumindest bis zum Ende der Frühjahrssaison zum Weitermachen zu bewegen. Danke im Voraus für Euer aller Hilfe dabei.
Somit führten wir die Tabelle vor dem letzten Gruppenspiel Austria – Puch an, und nur ein Sieg der Tennengauer mit mindesten vier Toren Vorsprung hätte uns noch vom ersten Platz verdrängen können. Doch Austria riss sich am Riemen und ging sogar zwei Mal in Führung, gleich aber letztendlich zum 3:3 aus! Was für uns bedeutete: FIIINAAAAALEEEE!
Und in diesem ging es gegen den, schon aus der Herbsmeisterschaft bekannten, und die Gruppe A beeindruckend dominierenden SV Bürmoos. Die erste Frage die sich stellte war, wie die lange Pause von über einer Stunde bis zum abschließenden Endspiel ab besten verbringen. Aber kein Problem, unsere Jungs sind im Chillen genauso geübt wie im Kampf ums Leder…
Völlig relaxt, nichts erwartend und doch absolut unbeeindruckt vom Gegner gingen unsere Jungs kurz nach 18:00 Uhr ans Werk, als hätten sie noch nie was anderes getan, als Turniere zu gewinnen. Und zur Freude aller war es in einem Spiel auf Augenhöhe schließlich Sebastian Griesner, der verdienter Weise zur Mitte des Spiels die in funkelnagelneuer Dressengarnitur (in ungewohntem aber modischem dunkel-/hellblau gehalten) groß aufspielenden Nußdorfer Auswahl in Front brachte. Danach wurde nochmals nach und nach durchgewechselt, doch auch die "Kleinen" mutierten zu absoluten Riesen.
Michi, Andi und Tommi standen ihren Kameraden in nichts nach und ließen gegen die technisch sehr versierten und verzweifelt angreifenden Bürmoosern nicht wirklich was anbrennen, wobei Tommi dabei auch den späteren Torschützenkönig des Turniers egalisierte! Und wenn mal einer zum Schuss kam, gab's noch immer in letzter Konsequenz Sebastian Brandstetter in unserem Tor, der mit seiner Coolness und Routine das ganze Team mit Ruhe und Zuversicht versorgte.
Während die Akteure am Feld alles taten, um vielleicht noch eins drauf zu legen und die Sensation vorzeitig perfekt zu machen, schauten Trainer, Wechselspieler und die Fans, darunter die verletzte Maria-Anna Ganisl – die leider verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt war, sich dies aber selbst an Ihrem 14. Geburtstag nicht nehmen ließ (HAPPY BIRTHDAY !!!) – immer öfter auf die Matchuhr und zählten die Sekunden bis zur erlösenden Schlusssirene!
Um 18:15 war die Sensation perfekt, und unter den Augen von Chefcoach Herbert Schörghofer, der noch rechtzeitig zum Finale kommen konnte, dieses mit den (leider) wenigen anwesenden Eltern und Fans von der Galerie aus "genoss", und unsere U14er gewannen ebenso überraschend wie hochverdient den Oberndorfer Stadthallencup 2014!!!
Ein tolles Feeling, bei der Siegerehrung als letzter erwähnt und geehrt zu werden, und den Pokal unter dem Beifall der sehr fairen Zuschauer und dem Respekt der Gegner entgegen nehmen zu dürfen!
Dieser Tag wird uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben uns als Ansporn und Katalysator für eine hoffentlich tolle Frühjahrsmeisterschaft dienen!
Ich persönlich bin irrsinnig stolz auf unsere Jungs, und freue mich riesig fürs ganze Team!
Da wär dann nur noch eins: Auch Wettschulden sind Ehrenschulden. Und nachdem ich schon im Dezember, nach Bekanntwerden der Gruppeneinteilung und unter leichtsinnig-unterschätzender Einschätzung der eigenen Chancen der Mannschaft eine Pizzarunde beim Ranko versprochen hatte, stehe ich mit großer Freude dazu, und wir werden uns diese mit ein paar (Soft-)Drinks eines schönen Freitagabends in wenigen Wochen genussvoll "reinzieh'n". Prost-Mahlzeit!!!
ThomasV