Spielbericht Blau-Weiß/SSK

Vor dem Spiel gegen die SG Blau-Weiß/SSK 1919 aus der Landeshauptstadt waren zwei Fragen offen:
Wie legt man’s am besten an bei einer zu erwartenden Hitzeschlacht mit Spielbeginn 11:00 Uhr in Berndorf und nur max. 13 Mann im Kader, und..
… warum hat der Vorletzte im Karree in 5 Spielen bei vier Niederlagen gleich 35 Törchen kassiert und in Runde 6 – ausgerechnet gegen den Spitzenreiter ASV – zu Hause nur ein Stück? Worauf musste man gefasst sein, war der vorausgesetzte „Pflichtsieg“ eventuell doch nicht nur unter „Lagerware – jederzeit abholbar“ griffbereit…

Bei Ankunft des Gegners wurde es gleich offensichtlich, reiste man doch mit gleich 5 Spielern afrikanischer Abstammung an. Das war man nicht einmal von dieser SG gewohnt, und eine Nachfrage brachte Klarheit. Man hatte erst kürzlich mehrere Asylanten trotz diverser Widrigkeiten bürokratischer Natur anmelden können.
Was offensichtlich gegen den ASV beinahe für eine Sensation reichte…

Auf diese Weise vorgewarnt schickten wir unsere Jungs doch mit einigem Bedacht ins Rennen, des Gegner’s neue Waffen erst mal genau zu studieren und erst nach genauer Bestandsaufnahme womöglich einen Gang zuzulegen.

Die Hitze tat ihr übriges, und so gestaltete sich das Spiel zu einem vorerst relativ faden Sommerkick. Wenn auch von Beginn an schnell klar wurde, das die Hoheit übers Geläuf auf unserer Seite sein würde.
So kam es, dass das erste bemerkenswerte Ereignis die pünktlich nach 22 Minuten ausgerufene Trinkpause war.
Derart gestärkt wetzte aber in Minute 27 Max Kreiseder die erste Scharte ins Holz der Gäste und stellte trocken auf „seinem“ Heimatrasen auf 1:0.
Trotzdem ging aber nichts leichter, die Gegenwehr der Gäste litt auch nicht darunter. Obwohl sie nach vorne nicht viel Unruhe vermitteln konnten. Zwar waren ihre Neuzugänge sehr schnellbeinig, zwei Mann richtig flott am Weg, aber der Ball – vor allem der bewegte – ist Gott sei Dank noch nicht ihr bester Spezi.
Gefahr wurde von uns am ehesten über die Flügel, wo sich Feli und Max abwechselten, erzeugt, und auch die Standards, besonders Ecken, ließen immer wieder aufhorchen.
So kam Chri Wolfgruber zweimal nach einer Ecke zum Kopfball, schaffte es aber nicht, dabei über den Ball zu kommen und jubelte das Leder zweimal hoch über das Tor. Da aber aller guten Dinge drei sind, und Tor in der Nachspielzeit vor der Pause den einen besonders freuen wie auch den anderen ärgern, versuchte es Chri in der dritten Minute der trinkpausenbedingten Nachspielzeit wiederum nach einer Ecke, diesmal per Fuß und siehe da, man ging mit 2:0 in die etwas kühlere Kabine.

Nach Wiederbeginn das alte Bild, technische und ballbesitzende Überlegenheit mit Mängeln in der Ausfährung, je näher es dem Tor der Gäste ging. Max, der etwas rotznasig und nicht 100% fit an den Start ging, verhandelte schon mit der Bank über den Zeitpunkt einer weiteren Verschnaufpause, da ergab es sich, und er konnte ein zweites Mal jubeln. Erstmals im Frühjahr gelang ihm mehr als ein Tor im Spiel, und mit dem 3:0 in der 55. Spielminute schien alles gelaufen. Schien.
Denn nach und nach machte sich die Hitze auch bei unseren Leuten bemerkbar, von denen vor allem die Berndorfer Jungs ihren letzten Saison-1B-Auftritt vom Nachmittag zuvor in den Beinen spürten.
So entsprang einem typischen Konzentrationsfehler bei einem Rückpass von Chri das Ehrentor der Gäste.
Sebastian schien den Rückpass noch vor dem heranstürmenden Spieler der Gäste zu erreichen, der junge Mann war aber zuerst am Ball und Basti berührte ihn gaaanz leicht, aber deutlich hörbar mit den Fingerspitzen am Schuh. Der Rest war klar. Schöner Fall, Pfiff und händischer Hinweis auf den Elferpunkt vom sehr guten Schiri Jakob Prohaska, welcher es aber für Sebastian bei einer Verwarnung beließ. Zu gering und unbeabsichtigt war der Kontakt mit dem Mann. Aber doch. Und gegen den folgenden Strafstoß war selbst Sebastian machtlos.
So stand es nur vier Minuten nach der Drei-Tore-Führung nur noch 3:1 und Gegner’s wollten es nun nochmals wissen, konnten aber kaum mehr zählbares kreiieren. Wie auch wir.
Bis der wieder ins Spiel gekommene Sebastian Griesner von links kommend in Minute 79 mit einem gezielten, flachen Schuss ins lange Eck den alten Abstand wieder herstellte.
Noch einmal wurde es spannend, als in Minute 83 Sebastian nochmals von einem verunglimpften Rückpass – einige Meter außerhalb des Sechzehners – überrascht wurde und ganz sanft die Notbremse sowie den davoneilenden Gegner am Trikot zurück ziehen musste.
Worauf Schiri Prohaska nichts anderes übrig blieb, als Bad Boy Basti mit „Blau“ zu bedenken und für den Rest des Spiels auf die schattige Tribüne zu verbannen. So kam Stürmer Feli Schwärz nach Vertretung in der Innenverteidigung während Tom Düragers zusätzlicher Verschnaufpause zu seiner dritten Position im Spiel und schlüpfte in die Handschuhe und das Trikots des Torhüters. Wo er sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen musste, wie auch vorne nichts mehr bemerkenswertes passierte.

So wurde es genau das, als was es schon im Vorfeld, nicht zuletzt aufgrund der Witterungsumstände, abzeichnete. Ein Pflichtsieg ohne viel Glanz, aber auch kaum mit Dellen. Die drei Punkte standen eigentlich nie wirklich in Frage, so nahm man sie gerne an, und freute sich im Anschluss bei einer warmen Mahlzeit vom Grill, spendiert von den Hausherren vom USV  Berndorf – Vielen Dank nochmals, war echt lecker!!! – über den wieder eroberten zweiten Tabellenrang, wie gehabt zwei Pünktchen hinter Spitzenreiter ASV, nunmehr aber drei Zähler vor den Verfolgern aus Anthering.
Fazit nach sieben (von 9 Runden): weiterhin unbesiegt, ein Torplus von 15 Treffern, und weiterhin alle Chancen, aus eigener Kraft auf die zweithöchste Stufe am „Stockerl“ zum Saisonende zu klettern…

Weiter gehts in der vorletzten Runde am Samstag, den 13. Juni auswärts in Henndorf, wo um 15:00 Uhr zum letzten Spiel auf fremden Grund in diesem Frühjahr angepfiffen wird. Ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Silber! Gold scheint vergeben…

ThomasV