Über die Umstände, wie diese U16-Mannschaft in die Frühjahrsmeisterschaft ging, ist alles gesagt.
Von Spiel zu Spiel fiel es selbst mir schwerer zu glauben, was ich da Woche für Woche sah, und vor allem in der Tabelle zu lesen bekam.
Als wir in der Vorwoche in der Nachspielzeit in Henndorf noch den Sieg vergeigten, wurde mir aber erst bewusst, dass wir wirklich noch immer Zweiter waren. Weil dieser zweite Platz nun doch noch in Gefahr geriet, verloren zu werden.
Nach deren Spiel in Anthering wußten wir, welch starker Gegner da in der letzten Runde mit den Straßwalchenern auf uns zukommen würde. Ebenso war uns klar, dass Anthering und Elsbethen, welche uns beide im Nacken saßen, ihre letzten Spiele mit Sicherheit gewinnen würden und uns im Falle einer eigenen Niederlage via Torverhältnis überholen. Würde einen Durchmarsch von 2 auf 4 bedeuten.
Und auch wenn unsere Jungs nicht immer nur mit der feinen Klinge agierten, auch wenn es oft nur über den Kampf funktionierte, dass hätten sie sicher nicht verdient.
So ging es am Samstag, den 20. Juni ins Spiel um den rettenden Punkt gegen Straßwalchen.
Und die zeigten gleich, warum sie gekommen waren. Drei Punkte sollten es sein, die da aus Nußdorf entführt werden sollten. Taktisch exzellent eingestellt, den Ball sehr gut laufen lassend, rollte bald ein Angriff nach dem anderen auf unser Tor. Doch Gott sei Dank sind unsere Jungs auch nicht von gestern und hatten das angewandte Strickmuster der Gäste bald durchschaut. Vorne waren sie nämlich relativ einfallslos. Und wenns mal wirklich brenzlig wurde, gabs immer noch einen Grund für Zuversicht: unseren Basti!
Es war ein Spiel, in dem die Gäste ein leichtes Übergewicht an Chancen und Ballbesitz hatten, die Partie konnten wir trotzdem immer wieder offen und spannend halten. Obwohl wir schon in der ersten Hälfte Flo Schwärz und Tom Dürager verletzt vom Feld nehmen mussten, welche aber von Tobi Binder und Sebastian Griesner bestens ersetzt wurden.
Man muss aber die ganze Mannschaft hervorheben und loben, so aufopferungsvoll und zielbewusst gingen sie ans Werk. Markus Absmann zeigte in seinem letzten Spiel – er zieht nur mehr die Boxhandschuhe an und bläst Trompete – seine mit Abstand beste Leistung, wuchs über sich hinaus.
Nur ein Bespiel von 14 Möglichkeiten. Aber eins muss trotzdem noch gesagt werden. Es gibt Wörter, welche man auf Grund guter Erziehung nicht in den Mund nehmen sollte, schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Trotzdem kann ich es nicht anders sagen. Mindestens dreimal war auch unsere Abwehr schon geschlagen,
und da hat uns Sebastian mit unglaublichen Reflexen allein gegen den anstürmeden Gegener den Arsch gerettet. Und den zweiten Tabellenplatz.
Denn der blieb nach dieser unglaublich intensiven, schnellen und kampfbetonten Partie als Belohnung zurück.
Die Burschen waren außer sich vor Freude, ein Meistertitel hätte das nicht mehr allzu sehr toppen können. Und er war schlußendlich näher, als man meinen möchte. Das sehr späte (Abseits-) Tor zum Ausgleich in Henndorf und der mehr als unglückliche Ausgleich daheim gegen Anthering, als der sicher geglaubte Ball vor Sebastian beim letzten Aufspringen seine Richtung unhaltbar änderte. Mit diesen 2×2 Punkten mehr wären wir ganz oben gestanden. Aber unseren „Silberlingen“ war das so was von wurscht an diesem tollen Tag.
Wir alle genossen den Augenblick, die anschließende Feier und das viele Lob und die Gratulationen der vielen Zuschauer, welche wegen der SVN-Jugendabschlussfeier zugegen waren.
Von meiner Seite her wars das auch, meine im März reaktivierten Trainerschuhe hängen schon wieder am Nagel,es waren drei sehr intensive, aber auch schöne Monate, in denen diejenigen,
mit denen keiner mehr gerechnet hat, beinahe alles erreicht haben. Hut ab und vielen Dank Jungs, ich bin verdammt stolz auf Euch…
ThomasV